Gesundheit

Ein starkes Gesundheitswesen – fortschrittlich und qualifiziert

Eine flächendeckende medizinische Versorgung der Menschen ist eine der Herausforderungen, denen sich ländliche Regionen – wie auch der Ostalbkreis – seit Jahren zunehmend stellen müssen. Mit innovativen Strategien und zahlreichen Einrichtungen stellt der Landkreis sicher, dass die Menschen eine umfassende medizinische Versorgung, von der Prävention bis zur Nachsorge und Rehabilitation erhalten.

Sicherstellung der medizinischen Versorgung

Aktuell haben 191 Hausärztinnen und -ärzte ihre Niederlassung in einer der Städte oder Gemeinden im Ostalbkreis. 235 Fachärztinnen und -ärzte tragen dafür Sorge, dass die Menschen zeitnah und schnell eine Fachbehandlung bekommen. Dazu kommen 70 Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Um dem Fachkräftemangel in der medizinischen Landschaft entgegenzuwirken, haben die Ärzteschaften Aalen und Schwäbisch Gmünd, die Kliniken Ostalb und das Landratsamt den Steuerungskreis „Ärztliche Versorgung im Ostalbkreis“ gegründet, an dem die ansässige Ärzteschaft sowie Kommunen beteiligt sind. Der Steuerungskreis kümmert sich um die Themen Ärztliche Nachwuchsförderung und -gewinnung, ambulante hausärztliche Versorgung, ambulante fachärztliche Versorgung und Primärversorgung im Landkreis.

Auch finden regelmäßig Dialogveranstaltungen statt, die dem Versorgungsmonitoring dienen sollen, und um die aktuelle Situation im Bereich der hausärztlichen Versorgung zu erheben, Vorhaben seitens Ärzteschaft und Kommunen für die kommenden Jahre zu bündeln, die Zusammenarbeit der Akteure vor Ort weiterzuentwickeln und individuelle Handlungsmöglichkeiten und Versorgungsmodelle zu erarbeiten.

Daraus entstanden bis dato zwei hausärztliche Genossenschaften bestehend aus Gemeinden, Ärztinnen und Ärzten: Die Mitglieder der MEDWALD eG (Schwäbischer Wald) und der VirnMed eG (Ellwangen/ Virngrund) sehen klare Vorteile vor allem für junge Ärztinnen und Ärzte im genossenschaftlichen System. Für die angestellten Mitarbeitenden fällt das unternehmerische Risiko sowie die nötigen Verwaltungsaufgaben einer eigenen Praxis weg.

Zudem wurde für die Primärversorgung das Gesundheitsnetz Schwäbischer Wald aufgebaut. Hierbei handelt es sich um einen multiprofessionellen Zusammenschluss, um gemeinsam entlang der Versorgungskette die kontinuierliche Behandlung von Patientinnen und Patienten auf effiziente Weise zu ermöglichen. Die Zielgruppe sind insbesondere chronisch kranke und mehrfach erkrankte Patientinnen und Patienten. Im Netzwerk sind inzwischen zwei Patientenlotsinnen tätig, die nach Case Management-Methoden agieren und koordinieren, organisieren sowie individuell planen und beraten. Dazu unterstützt eine weitere medizinische Kraft, die „Community Health Nurse“, mit allgemeiner Prävention und Gesundheitsförderung und führt eigenständig Hausbesuche, Kontroll- und Routineuntersuchungen durch.

Alle Maßnahmen finden sich gebündelt auf der dafür geschaffenen Plattform Mediportal Ostalbkreis (www.mediportal-ostalbkreis.de). Zudem erhalten interessierte Ärztinnen und Ärzte einen Einblick in die bestehenden Möglichkeiten, sich im Ostalbkreis niederzulassen. 

Rundumversorgung durch den Klinikverbund

Die drei großen Kliniken, das Ostalbklinikum in Aalen, die St. Anna-Virngrund Klinik in Ellwangen und die Stauferklinik in Schwäbisch Gmünd, sind Teil einer dezentralen Krankenhausstruktur im Verbund. Mit über 1.100 Betten, 50.000 stationären und jährlich über 100.000 ambulant behandelten Patientinnen und Patienten zählen die Kliniken Ostalb zu den Top-Gesundheitsversorgern im Landkreis. Die große Bandbreite an Leistungen und Fachgebieten auf hohem medizinischen Niveau mit zahlreichen Zertifizierungen deckt in der Versorgung, Prävention und Nachsorge die Bedürfnisse der Menschen im Landkreises ab. Alle drei Kliniken sind zudem Lehrkrankenhäuser der Universität Ulm.

In die zukunftsfähige Gestaltung der Klinikstruktur wird die Bevölkerung aktiv eingebunden. Oberstes Ziel ist und bleibt, den Einwohnerinnen und Einwohnern des Landkreises eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung bei guter Erreichbarkeit zu bieten, deren Infrastruktur auch attraktiv für Pflegepersonal sowie Ärztinnen und Ärzte ist.

Gut begleitet

Neben den Ostalb Kliniken finden sich im Landkreis weitere medizinische Facheinrichtungen, die über die ambulante Versorgung hinaus tätig sind. So etwa die Wachkoma Bopfingen Aktivpflege mit 14 Pflegeplätzen, wo Wachkomapatientinnen und -patienten eine auf ihre Bedürfnisse angepasste Pflege und Therapie zuteilwird.

Das SRH Fachkrankenhaus Neresheim ist auf die Behandlung neurologischer Verletzungen spezialisiert. Das Fachkrankenhaus hält den Status eines Akutkrankenhauses und verfügt über 64 Betten, davon 24 auf der Intensivstation. In den Fachabteilungen Intensivmedizin und Neurologische Frührehabilitation betreuen Fachärztinnen und -ärzte für Neurologie, Innere Medizin, Anästhesie sowie Physikalische und Rehabilitative Medizin Patientinnen ,und Patienten mit Hirnschädigung.

Auch der Bereich Schwangerschaftsbegleitung und Geburt sowie die Nachsorge und Betreuung im Anschluss sind wichtige Bereiche des Gesundheitswesens und werden im Ostalbkreis durch eine Vielzahl selbständiger Hebammen sowie Geburtshäusern und -praxen abgedeckt.

Pflege, Reha, Prävention

Der Ostalbkreis verfügt in 23 Städten und Gemeinden über 46 vollstationäre Pflegeeinrichtungen, die einen Versorgungsvertrag mit den Pflegekassen haben. Ambulante Pflegeeinrichtungen, also Unterstützungsleistung im Haushalt der Pflegebedürftigen, gibt es überall im Landkreis. In 23 Gemeinden stehen zudem Einrichtungen der Kurzzeitpflege zur Verfügung, in 16 Kommunen wird auch teilstationäre Pflege angeboten. Auch für die Betreuung und Wiederherstellung nach Krankheit stehen Rehazentren oder fachliche Reha-Einrichtungen zur Verfügung. Um Gesundheit langfristig zu erhalten, ist Prävention wichtig. Vorträge und Kurse zu verschiedensten Themen, von Ernährung bis hin zu Sturzprophylaxe bei Seniorinnen und Senioren, werden durch verschiedene Gesundheitseinrichtungen regelmäßig durchgeführt. Hierzu zählt auch die Arbeit der zahlreichen Sportvereine mit Bewegungsangeboten für jede Altersgruppe. Auch die Stärkung der mentalen Gesundheit ist ein wichtiger Baustein für ein gesundes und glückliches Aufwachsen, Leben und Älterwerden. So hat zum Beispiel das Projekt „Gesunde Chancen für Kinder und Familien – Präventionsnetzwerk gegen Kinderarmut im Ostalbkreis“ zum Ziel, Kindern mit Migrationsgeschichte oder alleinerziehenden Eltern die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu verwirklichen.

Eine weitere Präventivmaßnahme ist der Aufbau des Resilienzzentrums Ostalbkreis mit den Schwerpunkten Bevölkerungsschutz und Gesundheit. Das mit 700.000 Euro geförderte Projekt wird über das Bundesprogramm für ländliche Entwicklung BULE des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen finanziert. Die Bevölkerung und der Ostalbkreis selbst sollen dadurch Krisen, Katastrophen und Gefahren, wie Klimaauswirkungen, demografischem Wandel oder Pandemien besser gewachsen sein. Kooperationspartner des Projektes sind das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, das Innenministerium Baden-Württemberg, der Regionalverband Ostwürttemberg, das Bildungsbüro Ostalb sowie die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, die Hochschule Aalen und die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd.

Gesundheit und Pflege – Berufe mit Zukunft

Wer im Ostalbkreis einen Beruf im Bereich Gesundheit oder Pflege erlernen möchte, hat zunächst die Möglichkeit, das Sozial- und Gesundheitswissenschaftliche Gymnasium „Gesundheit und Biologie“ zu besuchen oder eine der unterschiedlichen Ausbildungsgänge sowie Berufskollegs für Gesundheit und Pflege zu belegen. Angeboten werden diese im Institut für Soziale Berufe St Loreto, im Diakonischen Institut für Soziale Berufe, bei der DAA Pflegeschule Aalen oder der Agnes von Hohenstaufen Schule.

Um die Aus- und Weiterbildung in medizinischen und Pflegeberufen zu stärken, etablierten die Kliniken Ostalb im Jahr 2020 mit der Gesundheitsakademie Ostalb eine zentrale Bildungseinrichtung für die Kliniken mit Sitz in Ellwangen und zwei weiteren Pflegeschulen in Aalen und Schwäbisch Gmünd. Wer sich im medizinischen und Pflegeberuf fort- und weiterbilden möchte, kann dies zum Beispiel am Gesundheitscampus Ellwangen, der glp – Berufliche Schule Gesundheit – Labor – Pflege, tun. Mit dem KWBW-Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin Ostalbkreis bietet sich auch  Ärztinnen und Ärzten mit dem Facharztziel Allgemeinmedizin ein fachübergreifendes Seminarprogramm, das strukturiert durch die fachärztliche Ausbildung führt. Die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd bietet zudem die Bachelor- und Masterstudiengänge Prävention und Gesundheitsförderung sowie Pflegewissenschaft und –pädagogik an. An der Hochschule Aalen gibt es neben dem Studienangebot Gesundheitsmanagement seit dem Wintersemester 2022/2023 auch den Bachelorstudiengang Physician Assistant. Eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Geundheitsberuf ist nicht erforderlich, um für den Studiengang zugelassen zu werden.

Studierende der Humanmedizin mit dem Berufsziel, Hausärztin/Hausarzt oder Fachärztin/Facharzt im Ostalbkreis zu werden, fördert der Landkreis außerdem mit attraktiven Stipendienprogrammen.

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