Innovationen, Technologie & Gründertum

Von der ersten Idee zur eigenen Firma – 
Start-ups im Ostalbkreis.

Wirtschaft wächst durch Neuerungen und Innovationen und wenn Gründerinnen und Gründer die Chance erhalten, ihre Ideen zur Marktreife zu bringen. Im Ostalbkreis gibt es eine hohe Dichte an Start-ups, die dafür sorgen, dass der Mittelstand stetig weiterwächst. Damit es nicht nur bei vielversprechenden Ideen bleibt, gibt es eine Vielzahl an Angeboten und Fördermöglichkeiten, um die oft noch jungen Gründerinnen und Gründer auf ihrem Weg von der ersten Idee zum erfolgreichen Unternehmen voranzubringen.

Die hohe Erfolgsquote und die starke Innovationskraft, die schon manch einen der Big Player haben aufhorchen lassen, bestätigen das gemeinsame Bestreben von Wirtschaft und Politik im Landkreis, Gründende in ihrem Prozess zu unterstützen. Nicht selten siedeln sich diese wegen der ausgezeichneten Hochschulen und der namhaften Firmen im Ostalbkreis an.

Fördermöglichkeiten können unterschiedlich ausfallen und sich gegenseitig ergänzen. Eine Idee im Studium lässt sich mit Stipendien und Preisen fördern, um das nächste Erfolgsprojekt zu werden. Ebenso stehen Gründerteams Einrichtungen wie beispielsweise die Schwäbisch Gmünder Wissenswerkstatt eule zur Verfügung, wo kreative Prozesse und Ausprobieren zu neuen  Lösungsansätzen und Innovationen führen.

Vor allem aber sind es Gründerzentren und Co-Working Labs, die Start-ups im Ostalbkreis umfassend beraten und unterstützen. Zum einen das Innovationszentrum an der Hochschule Aalen (INNO-Z) als Incubator sowie der INNO-Z AAccelerator, welche mit der Anbindung zur Hochschule Aalen einen direkten Wissens- und Technologietransfer in die Wirtschaft ermöglichen und zum anderen das in Schwäbisch Gmünd ansässige in:it co-working lab, welches durch die enge Zusammenarbeit mit der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd (HfG) seinen Schwerpunkt auf Digitalisierung, Design, Film und Kommunikation legt. Der Gründercampus der Hochschule Aalen und das INNO-Z  unterstützen gründungsinteressierte Studierende der Hochschule Aalen dabei, ihre Geschäftsideen  zu entwickeln und zu realisieren. Darüber hinaus sind auch Gründerinnen und Gründer aus der Region herzlich willkommen, um von dem Gründungsspirit im INNO-Z und der Nähe zur forschungsstärksten Hochschule im Land zu profitieren. Beraten und Bereitstellen von Informationen ist eines der wichtigsten Services von Co-Working labs und Gründerzentren im Ostalbkreis.

Fünf ausgewählte Start-ups aus dem Ostalbkreis zeigen im Folgenden exemplarisch den Nutzen und die verschiedenen Services dieser Einrichtungen. Sie stehen für Erfolgsgeschichten, die im Ostalbkreis fortlaufend geschrieben werden. Dabei werden bewusst Ideen vorgestellt, die sich noch in einem recht frühen Gründungsstadium befinden, wie „änny“ oder „Scope Sorting“, sowie Start-ups, die sich bereits auf dem freien Markt etablieren konnten, wie Q.BIG 3D, die Film- und Werbeagentur Jules & Jones sowie die Software- und Kommunikationsfirma BLACKPIN. Junge Gründerinnen und Gründer im Ostalbkreis haben also an jedem Punkt ihrer „Reise“ die Möglichkeit, durch Förderung, Beratung sowie Räumlichkeiten, ihre Geschäftsidee optimal zu verwirklichen.

Änny

Alina Gaidies kam die Idee für „änny“ schon während ihres Design-Studiums an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd. 2020 konnte sie ihr Erstsemesterprojekt durch das goHfG-Programm so optimieren, dass sie schließlich den goAward gewann. Das goHfG-Programm unterstützt Semester- und Abschlussprojekte mit Potenzial bei der Umsetzung. Der goAward zeichnet die vielversprechendsten Ideen der HfG aus, womit Gründende unter anderem einen Arbeitsplatz für ein Semester im in:it co-working lab gewinnen können. Seither hilft dieser Arbeitsplatz Alina Gaidies dabei, ihr Konzept des multifunktionalen Möbelstücks zu verfeinern und auf dem Markt zu etablieren.

 

Auch steht für das noch junge Start-up die Bewerbung für das EXIST-Gründerstipendium bevor, das Studierende, Absolvierende sowie Forschende bei ihren ersten Schritten in die Selbstständigkeit unterstützt. Hilfe beim Schreiben des Stipendiumantrags bekommen junge Gründende in Einrichtungen wie dem INNO-Z-INCUBATOR, dem in:it co-working lab oder dem INNO-Z-AAccelerator. Das Beispiel von „änny“ zeigt deutlich, wie früh und intensiv der Landkreis Ideen mit Potenzial fördert.

Frau Sitzt auf einem Stuhl und lacht

Scope Sorting

Das innovative Aalener Start-up „Scope Sorting“, das mithilfe von optischer Sensorik und KI die Kunststofftrennung für ein hochwertiges Recycling signifikant verbessern möchte, hat im März 2023 erfolgreich sein EXIST-Gründerstipendium abgeschlossen Das High-Tech Start-up mit jungen Gründern, u.a. mit Absolventen der Hochschule Aalen, beabsichtigt einen nachhaltigeren Umgang mit Müll und startete nach einem Beratungsgespräch mit dem Gründercampus der Hochschule Aalen und dem INNO-Z im studentischen Gemeinschaftsbüro (Shared-Desk) durch.

 

„Das INNO-Z bietet regelmäßig Workshops und Weiterbildungen verschiedenster Art an oder unterstützt beim Networking“, so Peter Vajs von Scope Sorting. „Denn eine Idee kann noch so gut sein – wenn man den unternehmerischen Aspekt vernachlässigt, ist Erfolg eher unwahrscheinlich. Für ein gut aufgestelltes Start-up ist es ebenfalls extrem wichtig, sich frühzeitig gut zu vernetzen“, eine Meinung, die auch Marilena Stubenvoll von Q.BIG 3D teilt.

Vier Männer stehen in vor einer weißen Wand

Q.Big 3D

 

„Durch den Austausch mit anderen Gründenden, die aus vielen verschiedenen Bereichen kommen, konnte natürlich einiges leichter geregelt werden, wie zum Beispiel die ersten Arbeitsverträge oder andere Fragen rund ums Organisatorische, Fördergelder oder andere Unterstützungsmöglichkeiten“, so die Gründerin. Q.BIG 3D wurde 2019 von Katja Schlichting, Dennis Herrmann und Michael Heel in Aalen gegründet und hat sich auf die Entwicklung wirtschaftlicher 3D-Drucker für die Herstellung großer 3D-Druck-Bauteile spezialisiert. Mittlerweile ist das Start-up schon deutlich vorangekommen. Neben einem Patent für einen speziellen Verschlussmechanismus konnte sich 2021 das Unternehmen aus dem INNO-Z unter anderem über den Innovationspreis der Wirtschaftsregion Ostwürttemberg freuen. Dieser wird jährlich unter dem Motto „Talente und Patente“ für herausragende Ideen, Konzepte oder Produkte – Made in Ostwürttemberg – verliehen. Es werden Projekte wie Q.BIG 3D prämiert, die sich durch Innovationskraft und unternehmerischen Mut hervortun.

Drei Personen stehen vor einem Kunstwerk

Jules & Jones

Wohin eine umfangreiche Betreuung durch ein Gründerzentrum führen kann, zeigt die Film- und Werbeagentur Jules & Jones aus Schwäbisch Gmünd. Als Julian Fischer und Jonas Roßner die Agentur 2018 gründeten, waren sie noch Studenten an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd. Das in:it co-working lab stellte den Gründern ein professionelles Arbeitsumfeld zur Verfügung, wodurch die beiden an ihren Bachelorabschlüssen arbeiten und zeitgleich die Weichen ihres Unternehmens auf Erfolg ausrichten konnten. Der studierte Interaktionsgestalter Jonas Roßner lobt die guten Austauschmöglichkeiten mit anderen Gründenden im in:it co-working lab: „Durch diese Offenheit tauschten sich Personen aus verschiedensten Branchen aus – wodurch manchmal neue gemeinsame Projekte zustande gekommen sind“. Dieses Arbeitsumfeld ermöglichte es schließlich im Juni 2022 die Jules & Jones, Ostalb Studios zu gründen: ein Start-up, das individuelle Video-Sets, Live-Formate und Aufzeichnungen anbietet. Ein weiterer Vorteil von Gründerzentren und co-working labs im Ostalbkreis ist zweifelsfrei deren Hochschulnähe. Nicht nur, weil Studierende mit Start-ups besser gefördert werden können, sondern auch weil diese durch die Nähe zur Hochschule schnelleren Zugang zu gut ausgebildeten Fachkräften haben. Ein Umstand, den Sandra Jörg, CEO und Gründerin von BLACKPIN, als nützlich für Unternehmen einschätzt. „Wir tun uns im Software-Bereich schwer, qualifizierte Mitarbeitende zu finden, die für uns als Startup bezahlbar sind“, so Sandra Jörg, die 2021 als „IT Women of the Year – Kategorie: Digital Transformation“ gekürt wurde.

Bild durch ein Kamera-Objektiv

Blackpin

 

Unter allen innovativen Start-ups im Ostalbkreis ist BLACKPIN sicher ein herausragendes Beispiel. Der stellvertretende Ministerpräsident und Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen, Thomas Strobl, bezeichnete BLACKPIN als das Leuchtturm-Start-up Baden-Württembergs. Die sichere Kommunikation in einem verschlüsselten und geschlossenen System – vor allem für die Medizin- und Bankbranchen interessant – ist die Kernkompetenz von Sandra Jörg, wofür sie 2020 neben zahlreichen Auszeichnungen auch den Innovationspreis Ostwürttemberg erhielt. Sandra Jörg lebte sieben Jahre in Tel Aviv (Israel) und ließ sich dort von der Nutzung von Community-Messengern im B2B-Bereich inspirieren. Ihren sicheren BLACKPIN Messenger entwickelt sie gemeinsam mit ihrem Team im INNO-Z weiter. Die Stärke der Gründerzentren liegt in der individuellen und passgenauen Betreuung der Start-ups durch kompetente und engagierte Coaches. Zusätzlich zu den aufgeführten Services bietet der Ostalbkreis seinem Wirtschaftsnachwuchs weitere Starthilfe. Wirtschaftszentren im Landkreis können mit attraktiven Konditionen Anschlussflächen für die dauerhafte Ansiedlung und das weitere Wachstum außerhalb von Gründungszentren bieten. Insgesamt schafft der Ostalbkreis ein äußerst attraktives Umfeld für die Gründerszene. Hat eine Idee Erfolgspotential, ist der Ostalbkreis genau der richtige Ort, um sie zu realisieren.

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